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Die Felsentempel von Abu Simbel

Die Felsentempel von Abu Simbel, zählen zu den grossartigsten Baudenkmälern des ägyptischen Altertums. Beide Tempel entstanden während der Regierungszeit Ramses`II (1290-1224 v.Chr.) und sollten zu dessen dreissigstem Regierungsjubiläum vollendet worden sein. Die Tempel versanken im Laufe der Zeit im Wüstensand und blieben bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts vergessen. 

Am 22. März 1813 entdeckte der Schweizer Orientreisende Johann Ludwig Burckhardt die aus Sandverwehungen herausragenden Köpfe der Ramseskolosse. Erst im Jahre 1817 begann der Italiener Belzoni mit der systematischen Freilegung der Heiligtümer. 

Von 1965 bis 1968 gelang die Umsetzungsaktion der beiden Tempel. Der Wasserspiegel des neuen Nasser-Sees war bereits so hoch angestiegen, dass die Tempel durch einen Kofferdamm gesichert werden mussten. Die gesamte Tempelmasse wurde in viele tausend Blöcke zersägt und nummeriert und transportiert (insges. fast 20 000 Tonnen); am neue Standort, der 65 m höher und 180 m landeinwärts liegt, wurde alles wieder zusammengefügt.

Zirka 300 Kilometer von Assuan entfernt befindet sich das grossartigste Bauwerk aller Zeiten: 
Abu Simbel, ein Tempel, der ursprünglich der Triade Amon-Rah, Harmakis und Ptah geweiht war, aber tatsächlich  errichtet wurde, um seinen Erbauer Ramses II in der Ewigkeit zu verehren.

 

A) Grosser Tempel

Die Tempelachse ist so nach Osten ausgerichtet, dass nur zweimal im Jahr, am 21. Februar und am 21. Oktober - eines davon war möglicherweise der Krönungstag Ramses' II. -, die Göttergestalten im Sanktuarium von der aufgehenden Sonne erhellt wurden. Diese stets wiederkehrende Erscheinung war sicherlich Gegenstand kultischer Verehrung und wird auch heute noch als grossartiges Schauspiel beschrieben.

 

 

In der Allerheiligste steht die Statue des vergöttlichten Ramses II ., sitzend, zusammen mit der Triade Ptah, Amon- Rah und Harmakis.  Angesichts dieser Statuen bemerkte man, dass dieser Tempel nach einem präzis festgelegten Bauplan errichtet worden war, dass man das "Sonnenwunder" zweimal jährlich beobachten kann.

Bei der Sonnenwende dringt die Sonne die Gesamtlänge des Tempels durch und beleuchtet in spektakulärer Weise die Statuen von Amon, Harmakis und Ramses II. Nach ca. 20 Minuten verlässt die Sonne wieder den heiligen Platz. Auffallend ist, dass Ptah -- der Gott der Dunkelheit -- nie von den Strahlen getroffen wird.

Vorplatz und Terrasse

Vom Vorplatz, der im Süden und Norden von Ziegelmauern eingefasst war, führt eine flache Treppe mit Rampe zur Terrasse, welche die Tempelfront abschliesst. Rechts und links vor der Rampe führen Stufen zu zwei Nischen mit Opferstelen Ramses'II.: Auf der rechten (nördlichen) bringt der König den Göttern Amun-Re, Re-Harachte und Thot Rauchopfer und Blumen dar, auf der linken (südlichen) opfert der König dem Amun-Re, dem Ptah und der löwenköpfigen Sekhmet. 


Die Terrasse ist vorn mit einem dekorativen Fries geschmückt, der Vertreter verschiedenster Völker bei der Verehrung des Königs zeigt; darüber befindet sich ein Sims mit Hohlkehle. Vor der Brüstung, die auf ihrer gesamten Länge eine Weihinschrift trägt, befinden sich in wechselnder Reihe Falkenfiguren und kleine Königsstatuen. Die Figuren an der Südseite der Brüstung wurden wahrscheinlich durch den herabfallenden Oberkörper des zweiten Kolosses zerstört

 

Fassade, Kolossalstatuen

Vor der mächtigen, 33m hohen Tempelfassade erheben sich vier aus dem Felsen gehauene, auf schlichtem Thron sitzende Kolossalstatuen Ramses 'II. Die mit 20m Höhe den Memnonkolossen in Theben-West vergleichbaren Gestalten sind in ihren Zügen hervorragend gearbeitet und beherrschen das Gesamtbild der gewaltigen Felsfassade. Das Gesicht des Königs mit seinen weichen Zügen und der charakteristischen Nase ist beim ersten Koloss (ganz links) am besten erhalten. 

Den Kopf der Gottkönigsstatuen schmücken Kopftuch, Doppelkrone, Uräusschlange und Kinnbart; die Hände ruhen auf den Oberschenkeln. Auf Brust, Oberarmen und zwischen den Beinen erkennt man die Kartuschen des Königs. Rechts und links jeder Figur wie auch zwischen ihren Beinen sind in kleinerem Massstab, jedoch noch immer überlebensgross, Mitglieder der königlichen Familie dargestellt: um den ersten Koloss die Prinzessinnen Nebettaui (links), Bentanat (rechts) sowie eine unbekannte Prinzessin zwischen den Beinen. Beim zweiten Koloss handelt es sich links um die Königinmutter Tui, rechts um Königin Nefertari, die Gemahlin Ramses' II., und bei der Figur zwischen den Beinen um Prinz Amen-her-kopschef. 

An den dem Eingang zugekehrten Thronseiten der mittleren Kolosse sind die zwei Nilgötter dargestellt, die Papyrus und Lotos, als Wappenpflanzen Ober- und Unterägyptens, um das Schriftzeichen "vereinigen" schlingen; darunter eine Reihe Gefangener: links Kuschiten (als Schwarze dargestellt), rechts Syrer.

B) Tempel der Nefertari

Nur wenige Meter vom Grossen Tempel entfernt liegt der Kleine Hathor -Tempel, der auch der wichtigsten Gemahlin Ramses II., Nefertari geweiht war. Sechs überlebensgrosse Statuen von Ramses und seiner Gemahlin verzieren das Felsenportal.

In der Säulenhalle im Innern Darstellungen ähnlich den Motiven des Grossen Tempels, vorwiegend jedoch religiöser Art. Die Säulen der Halle sind mit hübschen Hathorkopfen verziert.

Insgesamt lohnt sich der Besuch dieses kleineren Tempels sehr, am besten geht man zuerst dorthin - und nicht zu Ramses II. -, während sich die anderen Reisenden der ankommenden Gruppe mit grosser Sicherheit zunächst einmal in den Grossen Tempel begeben.

 

Ramesses II

Tempel of Hathor

 

 

 

 

Hieroglyphs

 Haramkis

   
   

Ptah

 Amun-Re

   
   

Nefertari

 
 
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